Manima, Takumi 3 und Coa

Als Kontrast zur weihnachtlichen Hausmannskost waren wir im Dezember auch öfter asiatisch essen. Asiatisch ist natürlich nicht gleich asiatisch. Das Interview mit Tim Raue in der aktuellen Ausgabe des Feinschmeckers (Ausgabe Januar 2019, Seite 79) mahnt uns denn auch, bei den verschiedenen asiatischen Küchen nicht zu pauschalisieren. Daher versuchen wir einmal, bei den von uns besuchten Restaurants die individuellen Stärken und Schwächen herauszustellen:

Manima:

Das Manima bietet laotische Küche: Der Service war freundlich-zurückhaltend und das Restaurant bis auf den letzten Tisch ausgebucht. Die Einrichtung ist hell und zurückhaltend mit einzelnen zusammengewürfelten Dekorationselementen. Das Essen war solide, aber keine Offenbarung: Fleisch und Gemüse waren zwar frisch und gut gegart. Die Aromen waren jedoch eindimensional und ließen die typisch laotische Kräutervielfalt vermissen. Ein ähnlich gutes „asiatisches“ Essen gibt es vielerorts sogar für weniger Geld. Wir empfehlen Euch daher für laotische Küche das Luang Prabang (auch bereits von uns getestet).  www.manima-derlaote.de

Takumi 3:

Das mittlerweile dritte Takumi in Düsseldorf hat sich auf Hühner- und vegetarische Suppen spezialisiert.  Und diese Spezialisierung zahlt sich aus: Die Suppen waren kräftig, gehaltvoll und vielschichtig im Geschmack. Insbesondere die intensiven, lange eingekochten und konzentrierten Suppen (links oben auf der Karte!) sind zu empfehlen. Sie gibt es in einer scharfen und einer milden Variante. Die Einrichtung ist sehr reduziert; die Konzentration liegt klar auf dem Essen. Der Service ist freundlich und fröhlich und reagierte umgehend, als er aus Versehen eine falsche Speise lieferte. Neben den Suppen begeisterten uns auch das knusprige Hähnchen-Karaage sowie das fluffig-lockere, köstlich-süßliche Teriyaki Bun – von der Konsistenz her irgendwo zwischen Brioche und Dampfnudel. Das Matcha-, Kakao- und Mango-Eis bildete dann einen mit seiner geligen und innen cremigen Konsistenz her interessanten und nicht zu süßen Abschluss unseres Mittagsbesuchs. Hätten wir nicht gehen müssen, hätten wir wahrscheinlich noch weiterbestellt.  https://de-de.facebook.com/takumi.chicken.veggie

Coa:

Das Coa ist sicherlich einer der „schicksten“ Asiaten in Düsseldorf: Hier haben sich die Innenarchitekten mit bunten Leuchten und Sitzmöbeln, stylish-diffuser Beleuchtung und vielen Accessoires (wie der großen Winkekatzen-Wand auf dem Weg zu den Toiletten) ausgetobt. Wie fast jeder stylishe Ort in Düsseldorf ist das Coa an einem Freitagabend dann auch fast nur von stylishen Leuten besucht. Und die essen im Moment sehr gerne Bowls, die dem Coa auch gut gelingen: Die Frische der Zutaten, das Mengenverhältnis der Zutaten mit den sich daraus ergebenden Aromen und insbesondere die süßlich-kräftige Sauce zum „Dirty Bowl“ überzeugten uns. Offensichtlich ist, dass es sich nicht um klassische asiatische Speisen handelt, sondern um eine asiatisch inspirierte Crossover-Küche mit europäischen und amerikanischen Einflüssen. Der Service war immer sehr freundlich, aber noch nicht so eingespielt und kam auch nur im Dreiviertel-Stundentakt mal vorbei. Hier mussten wir auch zweimal an unsere Bestellung erinnern. Nichtsdestotrotz hatten wir einen netten Abend mit leckerem anregendem Essen. Auch wenn wir bei Franchise-Ketten generell sehr skeptisch sind (das Coa gibt es etwa auch in Essen, Stuttgart und Frankfurt), würden wir noch einmal ins Coa gehen.  https://coa.as/restaurants/duesseldorf.php

Fazit unserer „asiatischen“ Runde im Dezember:

Wenn Ihr es stylish wollt und auf Crossover-Bowls steht, geht ins Coa. Wenn Ihr qualitativ hochwertiges und handwerklich hervorragendes japanisches Essen wollt, geht ins Takumi 3. Und wenn Ihr laotisches Essen mögt, geht nicht ins Manima, sondern lieber ins Luang Prabang. Und am Wichtigsten: Genießt die individuellen Vorzüge einer jeden asiatischen Küche!